Hanseat
Doppel-As
Dabei seit: 16.06.2007
Beiträge: 117
Name: Volker
Motorrad: Är eins
Herkunft: HB
Level: 35 [?]
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Nächster Level: 824.290
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Wenn Ihr nur halb so viel Spaß habt beim Lesen, wie ich beim Schreiben hatte, dann ist mein Ziel erreicht. 
Endlich ist es soweit, ich verzurrte meine Lady auf dem Anhänger, um gen Oschersleben zu rollen. Doch was ist das? Der rechte Gabelholm glänzt so merkwürdig. Na Klasse! Öl auf dem Gabelholm bedeutet undichter Simmerring. So kann ich nicht fahren. Glücklicherweise stehe ich vor der Werkstatt und Meister Thomas hat Zeit. Nee Baby, Du wirst morgen genommen! Deine Inkontinenz hält mich nicht davon ab. 14:30 Uhr rolle ich vom Hof und bin zeitig in Osche.
Boxenschlüssel abholen, abladen, anmelden, technische Abnahme, alles Schick. Alles? Warum qualmt das Biest jetzt? Zickige Geisha statt distinguierter Lady? Dem gehe ich auf dem Grund. Aha, bisschen Öl auf den Krümmer gelaufen und der Auspuff muss frisch montiert sein, die Dichtungen geben auch gerade ihre Dämpfe ab. Nee Baby, zick nicht rum, morgen bist Du dran!
Der Tag beginnt und es ist kalt. In der Altmark scheint morgens um 7:00 Uhr schon die Sonne, verrät mir das Radio. Ich bin leider nicht in der Altmark sondern in der Magdeburger Börde und dort ist es kalt und stark bewölkt. Zu allem Überfluss fängt es auch noch an, zu regnen. 
Astrein, zickt nicht das Baby, zickt das Wetter. Neues Moped, für mich unbekannte Reifen (Michelin Power Race) und noch nie nassen Asphalt auf der Renne gefahren, was die Zicke nicht schafft, schafft das Wetter. Der erste Turn fällt aus.
Turn zwei: Der Regen wird weniger, erste trockene Flecken sind auf dem Asphalt zu erkennen. Ich traue mich. Verdammt ist das peinlich: 2:03. Ich verstecke mich in der Box und schäme mich.
Dritter Turn: Es ist kaum noch feuchte auf dem Asphalt, aber immer noch kalt. Ich fühle mich nicht wohl. Das Biest straft mich mit unbändiger Leistung und rubbelnden Bremsen. Scheiße, ich bin eine Tourenschwuchtel, eine Memme und ein Weichei. Unsicher stakse ich um den Kurs. 1:51, ab in die Ecke!!!
Turn vier: 1:49 und ab in die Ecke!
Turn fünf: 1:48 und rote Ampel. Scheiße, ich wollte gerade richtig Dampf machen. Ehrlich! 
Turn sechs: Es ist wärmer geworden und alles geht etwas flüssiger. Langt man richtig in die Bremsen, rubbelt nichts mehr. Dem Motor nehme ich durch frühes schalten den Zug von der Kette, ich bin ganz schön listig. 1:45 und der Tag ist zu Ende. Ich brauch nicht mehr in die Ecke gehen.
Nun werden leckere Brückensteine aufgezogen, vorne BT003, hinten BT002. Die Michelins hatten einen größeren Durchmesser. Jetzt überlappen die Reifenwärmer etwas weiter. Dieses drückt sich auch am nächsten Tag in der Handlichkeit aus. Aber das erzähle ich Euch später.
OK, der nächste Tag. Weniger Handlichkeit bedeutet Fahrstil leicht umstellen. Der Morgen ist wieder arschkalt und ich lasse es vorsichtig angehen. Schnell sind die neuen Pneus aufgeraut und ich kann einen sauberen Strich fahren. Die Knie berühren nicht ein einziges Mal den Asphalt. 1:50 gehen für den ersten Turn auch ohne Ecke in Ordnung.
Turn zwei: Keine weiteren Vorkommnisse, wieder 1:45.
Turn drei: Es haut mich fast vom Moped: 1:38! Wow, ich habe doch echte Racergene in mir. Dann die Ernüchterung, irgend so ein Hansel hat einen zweiten Signalgeber aufgestellt. Ich kann noch locker 5 Sekunden dazu rechnen. 1:43 finde ich aber auch nicht so übel.
Turn vier: Erste Runde 1:46, zweite Runde 1:45, dritte 1:44, vierte entfällt wg. roter Ampel. Man Ihr Idioten, noch 8 Runden und ich wäre unter 1:40 gewesen. Kopfschüttelnd verlasse ich den Ring.
Nun gilt es. Für den Nachmittag ist Rennen angesagt. Mein erstes Rennen! Und ich Blödmann sitze auf einer 1000er. Warum waren 600 Kubik nicht genug? Meine Hose ist randvoll. Ich darf in Reihe 10 auf Platz 38 starten. Einige treten erst gar nicht an, wie mich die Ergebnisliste belehrt. Es sind nur 35 Teilnehmer. Einige Plätze bleiben also leer und ich stehe im hinteren Drittel. Hör auf zu flennen! herrsche ich mich an. Du hast bekommen, was Du wolltest. Sei froh, dass Du dabei sein darfst! OK, tief hole ich Luft und bin froh.
Etwas irritiert erreiche ich meinen Startplatz und das Warm-Up beginnt. Klasse, wie im Fernesehen. Nun, ich fühle mich nicht wie Rossi, aber irgendwie klasse ist es schon. Dieses Mal finde ich meinen Platz sofort. Vorne hält jemand eine rote Flagge hoch. Als alle auf ihren Platz stehen, räumt er das Feld. Die Ampel zeigt rotes Licht. Ich bin die Ruhe selbst. Wenn es jetzt grün wird, fährst Du einfach los und versuchst ein paar Plätze gut zu machen. Ganz einfach, denke ich. Es wird grün, ich trete auf den Schalthebel und will los. Scheiße! Festplatte deleted! Du Arschloch hast doch ein umgedrehtes Schaltschema. Während ich den ersten Gang suche, rasen alle an mir vorbei. Verdammter Mist. Nun aber hinterher. Wie Sand durch die Sanduhr quälen sich die Teilnehmer durch die erste Kurve. Stau kann ich auch auf der A2 haben, völlig kostenfrei. Aber dort macht es nicht so viel Spaß. Als eines der letzten Sandkörner purzel ich durch die Kurven und schiebe dann einen mächtigen Pulk durch die lange Hotelkurve bis durch die Hasseröder. Ich bin wirklich kein Held, deswegen überhole ich nur einen vor der Triple-Links, der nächste muss bis hinterher warten. In Turn 4 bieten sich noch ein oder zwei weitere an. Dann erstmal eine Lücke. Auha, die sind schon weit weg auf der Gegengerade. Am Ende der Selben, wieder so eine Sanduhr. Vorsichtig quetsche ich mich an einem weiteren Korn vorbei. Das ist lustig. Munter rieseln wir alle durch die erste Runde. Meine Vorderkörner werden flotter und machen es mir nicht mehr so leicht. Ich schließe mich als Fünfter einem Viererpulk an. Jetzt sind wir ein Fünferpulk. Ich gucke mir dass eine Runde an und finde es langweilig. Die beiden ersten setzen sich ab. Das will ich auch, aber zwei sind noch dazwischen. Ich tue, was man in so einer Situation tun muss und gehe vorbei. Die beiden Ausreißer haben Meter gemacht. Wie soll ich denn jetzt da ran kommen? Blödmann, erkläre ich es mir, einfach nur schneller fahren. Logo, denke ich, ran ans Gas. War leichter als Gedacht, ich bin dran. Aber was ist das? Die Burschen wehren sich, wollen mich nicht vorbei lassen. Jetzt überholen die sich auch noch gegenseitig. Das kostet Zeit! Ich rutsche an dem jetzt zweiten vorbei. Warum es auf einmal so einfach ging weiß ich immer noch nicht, aber der andere stellt auf einmal kein Hindernis da. Oh je, was habe ich gemacht? Ich fahre vorweg. Aus dem Jäger wird der Gejagte. Das große Feld hat sich abgesetzt, ich sehe nur noch Asphalt vor mir. Einsam ziehe ich meine Runden. Ich habe keine Lust mehr, keiner mehr da. Ich bin ganz alleine. Schwupp, was ist das? Woher………Ach so…….. Ähem, ich werde überrundet. Fein, ich bin nicht mehr alleine. He, was soll das? Warte doch! Wo willst du so schnell hin? Mist er ist schon weg. Schwupp, wieder so ein Ignorant. Keine Liebe unter den Racern. Und gleich noch einer hinterher. Verdammt, in meiner Einsamkeit habe ich das Schluren angefangen. Einer der beiden Letztgeschnupften hat dieses genutzt und zurück geschlagen. Hinterhältiger Kerl, fährt mir einfach hinterher. Na wartet, das bekommst Du wieder! Wir biegen auf die Start / Ziel ein. Heee, was soll das? Wieso denn jetzt die schwarz-weiße Flagge? Ich bin doch noch gar nicht fertig. Mist verdammter, dann eben beim nächsten Mal.
Fazit: Platz 24 von 35. Nun ja, aller Anfang ist schwer. Schnellste Runde: 1:42.
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Wer später bremst, schlägt härter ein.
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und überholt 
